Rhabarber ist ja nun so eine Sache und nicht jedermanns oder jederfraus Geschmack. Es könnte vielleicht daran liegen, dass er einfach sauer ist.
Aber dieses Jahr habe ich endlich mal mir selbst einen Wunsch erfüllt und nach der grandiosen Erdbeerpflückaktion meiner Familie einen Teil der Erdbeeren mit Rhabarber zu einer leckeren Marmelade verkocht. Samstag früh habe ich auf dem Markt noch schnell ein Kilo Rhabarber mitgenommen, denn im Anschluss wollten meine drei Lieben ja noch Erdbeeren pflücken gehen. Das war nun meine Gelegenheit, die es galt am Schopfe zu packen!
Zu Hause angekommen, habe ich den Rhabarber geschält und in kleine Stücke geschnitten. Von meinem Kilo Rhabarber blieben nach dem Putzen noch genau 850 g übrig. Diese habe ich mit 850 g Gelierzucker 2:1 gemischt, denn im Anschluss sollte noch die gleiche Menge Erdbeeren hinzu kommen.
Das Rhabarber-Zucker-Gemisch habe ich erstmal zur Seite gestellt. Somit konnte sich der Zucker vollständig auflösen und der Rhabarber Saft ziehen. Wie lange das war, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ein paar Stündchen waren es schon. In der Zwischenzeit habe ich nämlich die vielen, vielen Erdbeeren versorgt, die meine Familie mit stolz geschwellter Brust bei Bauer Würfel auf dem Feld gepflückt hatte. Ich habe also zunächst noch etliche Kilo Erdbeermarmelade gekocht und erst zum Schluss mich um meine Wunschmarmelade gekümmert.
Zu dem durchgezogenen Rhabarber-Zucker-Gemisch habe ich also noch 850 g Erdbeeren hinzu gegeben und im Topf so langsam erhitzt. Auch hier kam mein Mixstab zum Einsatz, dem ich wirklich schon viele Runden Schreddern und Zerkleinern verdanken kann. Alles wurde schön fein und samtig püriert. So hat der Rhabarber auch garantiert keine lästigen Fädchen mehr, die man vielleicht beim Putzen noch übersehen hat.
Das duftet schon wieder so herrlich – und schon fängt es auch an ganz doll zu kochen. Es blubbert und brodelt vor sich hin und nun beginnen die 4 Minuten Kochzeit unter ständigem Rühren.
Danach alles in die vorbereiteten und heiß ausgespülten Gläser abfüllen und die verschlossenen heißen Gläser für 15 Minuten auf den Kopf stellen. Schon ist die Marmelade fertig. Ein toller Duft durchgibt das ganze Haus!
Auch hier gilt: Das letzte Glas wird nie ganz voll und so liegt es mal sowas von nahe, die leicht abgekühlte Marmelade endlich aufs frische Butterbrot zu schmieren und voller Genuss einen großen Bissen zu probieren. Lasst es Euch schmecken!
Nach den ersten Probierstücken bleibt auf jeden Fall mal festzuhalten, dass auch meine Kinder ganz begeistert von der leckeren Rhabarber-Erdbeer-Kombi sind. Ich für meinen Geschmack würde sogar sagen, dass ich beim nächsten Kochen das Verhältnis doch noch etwas großzügiger im Sinne des langen Stangengemüses auslegen würde. Aber fürs erste bin ich schon ganz froh und glücklich, dass auch den Kindern die Marmelade schmeckt. Oder aber… vielleicht auch nicht, denn dann muss ich ja teilen 😉
Ich habe übrigens bei meinem ersten Versuch noch das Mark einer Vanillestange in die Rhabarber-Erdbeer-Mischung gegeben und die ausgekratzte Schote dann nach dem Pürieren mit gekocht. Allerdings bin ich von dem Ergebnis in puncto Vanillegeschmack nicht so ganz überzeugt. Probiert es gerne aus, aber für mein Dafürhalten ist der Geschmack so dermaßen dezent, dass ich die Schote nicht vermissen würde, wäre sie nicht drin gewesen. Um ehrlich zu sein: ich schmecke leider nix von der Vanille.
Wenn Ihr das Marmeladekochen nochmal genauer nachlesen möchtet, dann schaut einfach unter meinem Beitrag „Erdbeermarmelade“ nach. Hier ist noch ein bisschen genauer beschrieben, warum Ihr beispielsweise die Gläser nach dem Verschließen auf den Kopf drehen sollt…
Herzliche Grüße voller Stolz, dass ich mich mit meiner rhabarberigen Marmelade durchsetzten konnte, Eure Filz-Ela.